On-Premise Systeme: Die richtige Lösung für Ihr Unternehmen?
von Fabio MartinInhaltsverzeichnis
In der heutigen IT-Landschaft stehen Unternehmen oft vor der Entscheidung, welche IT-Infrastruktur am besten zu ihren individuellen Anforderungen passt. Grundsätzlich kann hierbei zwischen einer On-Premises- und einer Cloud-Lösung unterschieden werden. Während On-Premises-Systeme eine traditionelle, bewährte Möglichkeit zur Verwaltung von IT-Ressourcen bieten, können Cloud-Lösungen mit Flexibilität und geringeren Einstiegskosten punkten.
Doch welche Lösung passt am besten zu Ihrem Unternehmen?
Was sind On-Premises-Systeme?
Definition und Merkmale
On-Premises-Systeme sind, ganz grundlegend formuliert, IT-Infrastrukturen, bei denen Unternehmen ihre Server, Software und Netzwerke vor Ort betreiben. Durch die interne Installation und Verwaltung von Hard- und Software bleibt die volle Kontrolle über Betrieb, Wartung und Sicherheit bestehen.
Abgrenzung zur Cloud: Was macht On-Premise einzigartig?
Im Gegensatz zu Cloud-Lösungen, bei denen Daten und Anwendungen über das Internet bereitgestellt werden, verbleiben bei On-Premises-Systemen alle geschäftskritischen Anwendungen und Informationen auf eigenen Servern, in den eigenen Räumlichkeiten. Dies ermöglicht eine komplette Eigenverantwortung, maximale Datenkontrolle und höhere Individualisierungsmöglichkeiten ohne Abhängigkeit von standardisierten Cloud-Strukturen.
Was sind Cloud-Systeme?
Definition und Merkmale
Cloud-Systeme bieten Unternehmen IT-Ressourcen, die über das Internet bereitgestellt und von externen Anbietern verwaltet werden. Hierbei entfällt die Notwendigkeit, eigene Server oder Rechenzentren zu betreiben.
Abgrenzung zu On-Premises-Systemen: Was macht Cloud-Systeme einzigartig?
Cloud-Lösungen bieten Vorteile, wie flexible Skalierbarkeit, geringere Einstiegskosten und automatische Wartungs-Updates durch den Anbieter, wodurch sie zu einer attraktiven Alternative zur klassischen On-Premises-Lösung werden können. Auch die laufenden Kosten lassen sich den individuellen Bedürfnissen und Kapazitäten anpassen, sodass in der Regel nur nach tatsächlicher Nutzung gezahlt wird.
Vorteile und Nachteile von On-Premises-Lösungen
Vorteile für Datensicherheit und Kontrolle
- Volle Kontrolle über Daten und Systeme
- Keine Abhängigkeit von externen Dienstleistern
- Erhöhte Datensicherheit durch unternehmensinterne Schutzmaßnahmen
- Keine monatlichen Fixkosten für zusätzliche IT-Ressourcen
Nachteile: Kosten und Wartung
- Hohe Anfangsinvestitionen für Hard- und Software
- Interner IT-Support oder externe IT-Dienstleister erforderlich
- Regelmäßige Wartung und Sicherheitsupdates müssen selbst organisiert oder durchgeführt werden
- Eventuell externes IT-Consulting und Managed-Services erforderlich
Langfristige Investition: Wann lohnt es sich?
On-Premises-Lösungen lohnen sich besonders für Unternehmen mit hohen Datenschutzanforderungen, speziellen Compliance-Vorgaben oder individuellen IT-Anforderungen, die nicht standardisiert in der Cloud abgebildet werden können. Darüber hinaus kann ein hoher, spezialisierter Bedarf an IT-Ressourcen langfristig günstiger mit einer On-Premises-Lösung realisiert werden, da durch einmalige Investitionen in Hardware und Lizenzen laufende Kosten reduziert werden können.
Alternativ lässt sich mit einem Managed-Datacenter oder einem konventionellen Housing in einem Rechenzentrum das Beste aus beiden Welten kombinieren. Hierbei profitieren Unternehmen von der Flexibilität einer Cloud-Lösung, behalten aber gleichzeitig die volle Kontrolle über ihre Daten und Systeme. Diese hybride Strategie bietet sich insbesondere für Unternehmen an, die sowohl Skalierbarkeit, Verfügbarkeit (insbesondere bei der Internetanbindung) als auch Kosteneffizienz miteinander kombinieren möchten.
Anwendungsbereiche und Einsatz von On-Premises- und Cloud-Lösungen
Branchen, die von On-Premise profitieren
Industrieunternehmen, Finanzinstitute und Organisationen, die besonders sensible Daten verarbeiten, profitieren von On-Premises-Umgebungen. Gerade produzierende Unternehmen sind auf eine hohe Verfügbarkeit ihrer Systeme angewiesen und können sich keine langen Ausfallzeiten durch Internetprobleme leisten. On-Premises-Systeme bieten hier den Vorteil, dass die Produktionsabläufe unabhängig von einer stabilen Internetverbindung gesichert und Daten jederzeit abrufbar sind.
Für welche Unternehmensstrukturen sind On-Premises-Server sinnvoll?
Für Unternehmen mit gleichbleibenden und langfristigen IT-Anforderungen, mit einem oder wenigen Standorten, bietet der Aufbau einer eigenen Infrastruktur große Vorteile.
Im Idealfall sollte jedoch eine eigene IT-Abteilung oder ein externer IT-Dienstleister mit der Betreuung der On-Premises IT-Infrastruktur vertaut sein, damit die Stabilität der Server und die Integrität der Daten gewährleistet sind.
Wichtig: Bei Unternehmen mit mehreren Produktionsstandorten kann eine zentrale Datenhaltung in einer IaaS-Cloud von Vorteil sein. Hierbei können alle Standorte auf eine gemeinsame Datenbasis zugreifen, bei der Daten und Anwendung hochverfügbar, also immer von allen Standorten erreichbar sind.
Beispielhafte Anwendungen und Tools
Typische On-Premises-Anwendungen umfassen ERP-Systeme, CRM-Software, Buchhaltungslösungen sowie oftmals auch spezialisierte Branchen-Software. Neben den gängigen Microsoft 365 / Office 365 Mailservern, gibt es nach wie vor die Möglichkeit, einen eigenen Microsoft Exchange Server oder eine Alternative wie z. B. Kerio Connect zu verwenden.
Wichtig ist hierbei immer, dass die On-Premise-Anwendungen durch ein belastbares IT-Sicherheitskonzept geschützt werden.
On-Premise vs. Cloud: Ein Vergleich
Sie benötigen Unterstützung bei der Entscheidung?
Ob klassische On-Premises-Infrastruktur, flexible Cloud-Lösung oder hybride IT-Architektur – welche Variante zu Ihrem Unternehmen passt, hängt von vielen Faktoren ab: Datenschutzanforderungen, Skalierungsbedarf, Budget und internen Ressourcen. Gerade wenn Sie zwischen Sicherheit, Kontrolle und Flexibilität abwägen, kann eine fundierte Entscheidung zur Herausforderung werden.
Lassen Sie sich von unseren IT-Experten persönlich beraten.
Wir analysieren gemeinsam Ihre Anforderungen und finden die passende IT-Strategie – individuell, sicher und zukunftsfähig.
Häufig gestellte Fragen im Auswahlprozess zwischen On-Premises- und Cloud-Systemen
Die Kosten einer On-Premises-Lösung im Vergleich zu einer Cloud-Lösung unterscheiden sich primär im Bereich von Investitions- und Betriebskosten. Diese sind abhängig von Unternehmensgröße, Nutzungsszenarien und individuellen Anforderungsprofilen.
Ja, es gibt auch die Möglichkeit, eine hybride Cloud-Infrastruktur einzubinden, bei der die Vorteile beider Lösungen kombiniert werden können. Dadurch entsteht eine individuell skalierbare, flexible und geschützte IT-Umgebung, bei der z. B. sensible Unternehmensdaten lokal gespeichert und verwaltet werden können und gleichzeitig Cloud-Ressourcen für Verarbeitung, Backup oder Skalierung zur Verfügung stehen. Mögliche Anbieter für die Integration hybrider Systeme sind Microsoft Azure, AWS oder Google Cloud.
Nein, das lässt sich so pauschal nicht sagen, denn auch Cloud-Lösungen müssen umfangreich administriert werden. Es ist ein Trugschluss, dass in der Cloud immer alles von selbst läuft, da dies stark abhängig von den individuellen Anforderungen an das System und dem jeweiligen Cloud-Modell ist. In manchen Szenarien ist Cloud einfacher bereitzustellen, aber bei komplexen IT-Anforderungen ist das Deployment On-Premise manchmal niederschwelliger.
Nein, eine Cloud-Lösung ist nicht generell immer günstiger als eine On-Premises-Lösung, da die Kosten abhängig von Umfang, Laufzeit und der genutzten Infrastruktur sind.
Für eine langfristige, umfangreiche Nutzung ist eine Cloud-Lösung sogar eher hochpreisiger - dafür wird aber auch deutlich mehr Service zur Verfügung gestellt und es ist in der Regel kein internes IT-Personal notwendig. Rein auf den Hardware- und Lizenzpreis gerechnet, ist eine On-Premises-Lösung langfristig immer günstiger. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass zusätzliche Kosten für internes Personal, Sicherheitslösungen oder Managed-Service anfallen können, wodurch wiederum die Cloud-Lösung im Vergleich oftmals kostengünstiger wird.
Allerdings ist es immer ratsam, sich im Vorfeld umfangreich beraten zu lassen, um die individuellen Bedürfnisse und den Nutzen optimal zu ermitteln und somit die richtige IT-Lösung zu finden.
Ob ein eigener Server noch sinnvoll ist oder die Cloud die bessere Wahl darstellt, hängt vom Einsatzzweck ab. Ein Server kann sich lohnen, wenn langfristig stabile Auslastung, spezielle Software-Anforderungen oder hohe Ansprüche an den Datenschutz bestehen – insbesondere bei einer bereits vorhandenen IT-Infrastruktur. Die Cloud hingegen bietet mehr Flexibilität, geringere Einstiegskosten, einfache Skalierbarkeit und weniger Administrationsaufwand. Sie eignet sich ideal für dynamische, mobile oder wachstumsorientierte Anwendungen. Für viele moderne Szenarien ist die Cloud daher oft die praktischere und effizientere Lösung.
Ja, die gibt es, denn es tritt immer häufiger die Frage auf, ob es im Sinne des Unternehmens ist, sensible Daten komplett an ausländische Anbieter zu übertragen und Abhängigkeiten einzugehen. Die aktuell schwierige politische Lage, besonders in den USA, verstärkt diese Bedenken.
Eine Alternative bieten national aufgestellte Rechenzentren, bei denen Unternehmen von den Vorteilen einer Cloud-Lösung profitieren, ihre Daten aber in einem lokalen, mittelständischen IT-Unternehmen gehostet werden. Auch wir bieten mit unserem eigenen Rechenzentrum in einem ehemaligen Atomschutzbunker in Bremen eine geeignete Lösung.